Bei erscheinen der Kawasaki W800 in 2012 war klar dass dies eine Perfekte Basis für Classic Custom Bikes ist, ob Cafe Racer, Scrambler, Dirt Tracker oder Brat style. Selbst ein Bobber Umbau wäre mit etwas aufwand drin. 2016 haben wir uns einen Classic Racer mit Halbschalenverkleidung zum Ziel gesetzt.
Da wir bis dahin schon einige W's sowohl optisch als auch leistungstechnisch modifiziert hatten, wollten wir hier alles zusammen führen.
Zusätzlich sollte eine deutliche Optimierung des Fahrwerks und der Bremsanlage stattfinden.
Der flüster- leise Auspuff passte so gar nicht zur Britischen Optik des luftgekühlten Parallel Twins mit Königswelle. Da es zu diesem Zeitpunkt keinerlei brauchbaren Custom Parts für die W zu erwerben gab hieß es für uns Ärmel hoch und ab an den Schweißapparat. Eine 2- in 1 Edelstahlauspuffanlage sollte es sein um den doch etwas kargen 48PS auf die Sprünge zu Helfen. Die Original Krümmeranlage hat zwar durch ihre Doppelwandige Konstruktion den Vorteil dass sie nicht Blau anläuft, jedoch taugt der verwendete Durchmesser höchstens zur Gartenbewässerung. Schon da war klar, dass ein deutlicher Leistungssprung drin sein sollte. Ein Schalldämpfer ähnlich der alten Termignoni Anlagen schaffte genügend Volumen um einen 200 Zeller KAT unter zu bekommen, der keinen nachteiligen Widerstand im Abgasstrom verursacht, aber dennoch für saubere Abgase sorgt. Die erste Leistungsmessung zeigte dann auch schon wo die Reise hinführen würde. Die Motorleistung stieg selbst ohne zusätzliche Änderungen über das gesamte Drehzahlband deutlich an. Nun wollten wir sehen was die Airbox so für Überraschungen parat hielt, und siehe da ein Lufteinlass würdig einer 125er konnte nicht funktionieren. Nachdem die neu angefertigten Einlasstrichter beidseitig eingepasst waren und wir so den Einlassquerschnitt ca. vervierfachen konnten nahmen wir uns die Ansaugtrichter vor. Die Originalen haben einen sehr geringen Querschnitt und sind extrem lang ausgeführt, was zwar das Drehmoment des Motors unterstützt aber der erheblich Spitzenleistung im weg steht. Nach dem neue Ansaugtrichter gedreht und montiert waren erhielten die Nockenwellen ein neues Profil mit knapp über einem Millimeter mehr Ventilhub. Anschließend war für einen besseren Gasdurchsatz die Bearbeitung der Kanalübergänge an der Reihe. Für ein besseres Ansprechverhalten wurde die Schwungmasse des Motors um 2,5 Kilo erleichtert. Abschließend musste passend zu den vorgenommenen Änderungen, mit Hilfe eines Power Commander's ein neues Zünd- und Einspritzkennfeld erstellt werden. Die Abschließende Messung auf dem Prüfstand ergab eine wunderbare Leistungskurve mit erfreulichen 69PS und keinen Leistungslöchern.
Nach dem die Arbeiten am Motor abgeschlossen war, kam die Modifikation des Fahrgestells an die Reihe. Von der völlig unterdämpften Gabel blieb nur noch die Hülle übrig, Dämpfer Feder nebst Gabeldeckel mit einstellbarer Federvorspannung und einem Gabelstabilisator wurden verbaut. Die Neuen Stoßdämpfer stammen aus dem Hause Öhlins und sind für ein besseres Handling etwas länger im vergleich zum Original. Als Sitzbank kommt natürlich unsere eigene GFK Höckersitzbank zum Einsatz, die auch hier den Vorteil bietet, die W nach wie vor auch im Soziusbetrieb zu bewegen. Die von uns gefertigten Alukotflügel sparen nochmals Gewicht und schaffen mehr Sicht aus TT100 von Bridgestone. Für die Montage der neu angefertigten GFK Halbschalenverkleidung musste noch ein Hilfsrahmen konstruiert werden. Dieser nimmt nun alle der sonst am Lenksystem montierten Anbauteile auf. Durch die Erleichterung des Lenksystems wird nochmals eine Verbesserung des Handlings erreicht. Die etwas stumpfe Bremsanlage am Vorderrad musste einer 320er Bremsscheibe in Verbindung mit einem Beringer 4 Kolben Festsattel und Stahlflexbremsleitung weichen. Ein Stummellenker aus Aluminium mit geänderter Gabelbrücke nebst zurückverlegter Fusrastenalage von LSL sorgen für die gewünschte Sitzposition und sehen Lecker aus.
Auf den ersten Landstraßenkilometern war sofort spürbar was der Prüfstandslauf bereits gezeigt hatte. Die W800 quittiert nun jede Bewegung am Gashahn, selbst aus niedrigsten Drehzahlen, mit einem vehementen Anzug. Oberhalb der 5000 Umdrehungen war zuvor der Ofen aus, jetzt legt der Twin hier richtig los und reisst die Tachonadel bis über die 200 Km/h Linie.
Alle Arbeiten inklusive TÜV Abnahme wurden bei uns im Haus durchgeführt.
Wir beraten Dich für Deinen Umbau gerne!
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